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Henrik Szántó: Treppe aus Papier

  • Autorenbild: Simone Klement
    Simone Klement
  • 5. Sept.
  • 1 Min. Lesezeit
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Die Schülerin Nele Bittner muss sich auf eine Geschichtsarbeit vorbereiten. Durch Zufall kommt sie im Treppenhaus mit der 90-jährigen Irma Thon ins Gespräch. Die alte Dame wohnt schon lange im selben Haus. Dabei entdeckt Nele, wie sehr die Zeit um den Zweiten Weltkrieg herum sie und ihre Familie doch betrifft: sie beginnt nachzufragen bei ihren Eltern, nachdem sie ein Foto ihres Großvaters in spezieller Uniform sieht. Geschichte findet sich auch im Haus selbst, denn die Erinnerungen an wirklich alle Bewohner haben sich in das Gedächtnis des Hauses eingegraben. Für das Haus finden deshalb alle Ereignisse gleichzeitig statt, in der Realität liegen aber Welten dazwischen.

Ungewöhnlich, aber faszinierend, ist die Perspektive des Erzählers: es sind die Rohre des Hauses. Sie wollen sich neutral geben, sind es aber nicht. Das Haus will beeinflussen, will handeln, ist aber zum Zusehen verdammt.

 

Der Text ist klug und detailreich, das Cover ist wirklich sagenhaft gut gelungen.

Geschichten wie diese gibt es genug, man muss sich nur trauen, hinzuhören.

Vergessen oder Erinnern – gibt es auch bei den Menschen von damals und jetzt.

Zum Schmunzeln fand ich die Passage über Keramik!

Jeder Satz zergeht auf der Zunge. Die Sprache von Henrik Szántó ist pure Kunst und ein Genuss für alle Literaturliebhaber. Die Geschichte eines Hauses und der Menschen, die es bewohnen: von Leben, Verantwortung und Erinnerung. Ein Buch zum lange darüber Nachdenken!

 
 
 

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