Julie Clark: Die unsichtbare Hand
- Simone Klement
- 6. Juni
- 2 Min. Lesezeit

Kalifornien, Sommer 1975: Die Kleinstadt Ojai wird von einem grausamen Doppelmord erschüttert: Die 14-jährige Poppy und der 17-jährige Danny werden erstochen in ihrem Elternhaus aufgefunden. Ein ungeheuerlicher Verdacht macht die Runde: Wurden die beiden von ihrem eigenen Bruder getötet?
Kalifornien, 2024: Ghostwriterin Olivia Dumont erhält einen Auftrag, den sie am liebsten ablehnen würde, aber nicht kann. Auftraggeber ist der gefeierte Schriftsteller Vincent Taylor, ihr Vater, mit dem sie schon jahrzehntelang keinen Kontakt mehr hat. Hauptthema seiner Memoiren soll dabei das fast fünfzig Jahre alte Verbrechen sein, das Olivia schon ihr Leben lang beschäftigt hat. Um das dunkle Geheimnis ihrer Familie aufzuklären, muss Olivia Vincent dazu bringen, sein Schweigen zu brechen… Erzählt der an Demenz erkranke Vincent bewusst Lügen, erfindet er kleine Geschichten wie früher, als sie noch ein Kind war? Oder weiß Vincent schlicht und einfach nicht (mehr), wie sich die Tragödie abgespielt hat?
Im Laufe ihrer Arbeit an Vincents Buch kommen zehn alte Super 8 – Filmrollen von 1975 aus Poppys Besitz ans Tageslicht. Kommt jetzt die Wahrheit ans Licht oder berichten sie nur, was Poppy gesehen hat? Erinnern sich die Beteiligten, sofern sie noch leben, wirklich richtig an das Drama? Oder hat jeder, um weiter zu leben, vorwärts zu blicken, sich seine eigene Erinnerung zurecht gezimmert?
Julie Clark hat mich mit ihrem Roman „Der Tausch“ schwer beeindruckt. Auch von der Idee zu „Der Plan“ war ich begeistert. Der Druck von außen ist bei diesem Buch weg (der Abgabetermin wäre der einzige). Der Fokus bleibt auf den Morden von 1975, auch wenn Olivias Beziehung in den Strudel gerät. Im Original heißt das Buch „The Ghostwriter“. Ich persönlich hätte den Titel gelassen… Applaus für das Cover vom deutschen Verlag! Passt großartig! Wer neugierig ist, lese das Buch!
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