Martin Suter: Melody

In einer Villa am Zürichberg wohnt Alt-Nationalrat Dr. Stotz, ein mächtiger Mann seiner Zeit, sozusagen die graue Eminenz der Schweiz. Der 84jährige Dr. Stotz ist nun sehr krank, hat nur noch eine überschaubare Zeit zu leben. Er ist umgeben von Porträts einer jungen hübschen Frau. Melody war einst seine Verlobte, doch kurz vor der Hochzeit - vor über 40 Jahren - ist sie verschwunden... Bis heute kommt Stotz nicht darüber hinweg.

Für die Ordnung des Nachlasses stellt der alte Herr Tom, mit abgeschlossenem Jurastudium, ein, der diesen Job dringend braucht. Wichtiger noch, als eine chronologische Ordnung in die Papiere zu bringen, ist die Eingliederung Toms in den Tagesablauf des gebrechlichen Mannes. Tom isst mit ihm, trinkt mit ihm und hört seinen Geschichten zu. In Wirklichkeit möchte Tom wissen, was es mit dem Verschwinden Melodys auf sich hat. Nach und nach stellt sich Tom die Frage, ob Dr. Stotz wirklich ist, wer er vorgibt zu sein. Stimmt es, dass Dr. Stotz ein Mann ist, der seine große Liebe von jetzt auf gleich verloren hat und seitdem, sein ganzes Leben lang, nach ihr sucht?

Was ist Fiktion, was Wahrheit? Gibt es die eine Wahrheit? Eines ist sicher: „Melody“ ist die Geschichte einer Frau mit vielen Geheimnissen!